Uri hat nun endlich einen Drytooling Klettergarten!
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Schwierigkeiten: Noch undefiniert, wir nehmen Empfehlungen entgegen
Anzahl Routen: 8
Absicherung: Super
Mobile Sicherungsmittel: nicht nötig
Länge: bis 20 m – im Durchschnitt 12 m
Exposition/Gesteinstyp: Nord/Gneis
Charakter: Klettergarten
Höhe Einstieg: 520 Hm
Topo: Klettergarten Meteoritenwand Topo
Erschliesser: D. Guzzardi, D. Züger, P. Gnos, 2024
DISCLAIMER: Eine Haftung für Unfälle oder Schäden aller Art wird abgelehnt. Jeder Kletterer übt seinen Sport auf sein eigenes Risiko aus.
Hinweis zum Anbringen von kleinen Markierungen auf den Routen: Bitte die Bohrlöcher für die Haue in keiner Form markieren. Die Routen sollen anspruchsvoll bleiben! Wenn du eine Route mit kleinen “Tickmarks” markieren möchtest, dann bitte nur mit Kreide. Nach dem Klettern bitte alle Markierungen von der Wand entfernen, da die Wand regengeschützt ist und sonst nicht mehr sauber wird! Vielen Dank für deine Rücksicht!
Anmerkung zu den Schwierigkeitsangaben: wir nehmen Feedbacks zur empfundenen Schwierigkeit der Routen entgegen und werden sie hier anpassen, sobald die Routen etwas mehr Begehungen verzeichnen. Die Angaben dienen nur als Referenz und können stark vom persönlichen Empfinden abweichen! Starte daher am besten mit der leichtesten Route um ein erstes Gefühl zu bekommen! Ansonsten kann im Notfall immer noch von oben die Route ausgeräumt werden.
Dieser Klettergarten, dargestellt in wenigen Worten: Steil, für Anfänger und Profis gleichermassen, Hammer, von Exped Tribe erschlossen!
Perfekt für: Erste Versuche im Drytoolen, Projektieren am Limit, Drytooling Kurse und Coachings, Felskletterer die etwas neue Bewegungsformen am Fels ausprobieren möchten
Anfahrt: Parkplatz Erstfeld, Ausfahrt Autobahn. Die Parkplätze bei der Luftseilbahn NICHT benutzen!
Zustieg: 15 Minuten ab Parkplatz. In Richtung Truck Stop wandern und die linke Strasse zur Luftseilbahn Ripshauen einschlagen. Am Klettergarten “Reduit” vorbei und den Wanderweg Richtung Aussichtsplattform einschlagen, der kurz vor der Luftseilbahn in den Wald führt. Beim Erreichen der Aussichtsplattform und des Picknick Tisches, sieht man einen kleinen Wanderweg, diesem noch ca. 300 m folgen bis die Route “Timberjack” sichtbar wird. Welcome 😉
Wandfels: Familien- und Kursfreundlich. Wasser in ca. 300 m Entfernung beim Bach, gerade Stehfläche und genug Platz und Bäume, für Hängematten und dergleichen
Routen
(von links nach rechts)
1. Bohrrout(e)
Schwierigkeit: D9
Bohrhaken: 9 – unverbundener Stand mit zwei Ringen
Top Rope Möglichkeit: Nein
Länge: 20+ m
Infos: unglaubliche Traverse, die mit einem Seitenboulder auf Absprunghöhe beginnt und bis zum Stand von Moldavian Picnic traversiert. Achtung! Die Route kann auf Grund der starken horizontalen Entwicklung nur im Top Rope oder von einem Nachsteiger zum Stand von den Expressen abgeräumt werden. Mehrere seitliche Züge wechseln ab mit drei Steinpulls und boulderigem Dach vor dem Stand. Die Route ist mit weiss markierten Bohrhaken markiert (3 Punkte auf Lasche) und kreuzt 4 Routen bis sie zum Stand von Moldavian Picknick endet. Der Anfangs-Boulder auf Absprunghöhe eignet sich bestens für die ersten Versuche auf Steigeisen und Kursen. Die Route jedoch verlangt Einiges an Ausdauer ab, speziell im ersten Teil etwas weitere Hakenabstände. Dies war die letzte Route die erschlossen wurde. Alles war zu diesem Zeitpunkt “out”: die Bohrhaken aufgebraucht, die Nerven gezerrt und die Akkus der Bohrmaschinen leer…somit konnten wir unser Projekt mit einem besonderen Routenverlauf abschliessen.
2. Quärig
Schwierigkeit: D4
Bohrhaken: 8 – unverbundener Stand mit zwei Ringen
Top Rope Möglichkeit: Ja – Abseilpiste von oben auf 2 Bohrhaken bis zum Stand
Länge: 20+ m
Infos: Nomen est Omen…im unteren Teil findet man eine Querung, gefolgt von einem Aufschwung über dem Dach. Nach kurzem Dach einfacheres Gelände, das jedoch noch ein paar feine Stehschritte verlangt. Das Ausklippen der ersten Expressen ermöglicht es, dass der Sichernde den Partner im oberen Wandteil von links noch sieht. Vermutlich die leichteste Route in der Wand.
Ideal für Kletterkurse oder First Timer.
3. Schiss im Riss
Schwierigkeit: D7
Bohrhaken: 7 – schliesst sich auf 2/3 Höhe der Route Quärig zu gemeinsamem Stand an
Top Rope Möglichkeit: Bedingt, Reibung beachten! Abseilpiste von oben auf 2 Bohrhaken bis zum Stand
Länge: 18 m
Infos: Auch hier eine kleine Andeutung auf das, was einen erwartet 😉 Mässig drückende Route, die einem Risssystem bis zum Ausstiegs-Dach folgt. Harter Zug nach dem 2. BH. Nach dem Aufschwung etwas längere Abstände und dennoch leichter bis zum Stand.
4. Brächiise
Schwierigkeit: D8
Bohrhaken: 9 – unverbundener Stand mit zwei Ringen
Top Rope Möglichkeit: Bedingt, Seilreibung beachten! Abseilpiste von oben auf 2 Bohrhaken bis zum Stand
Länge: 15 m
Infos: Vermutlich die “Sorgenkind”-Route in der Wand. Wir haben vermutlich in diese Route mehr Zeit investiert, als in die anderen, auf Grund der schlechten Felsqualität. Unmengen an losem Fels wurde abgebrochen, Dank rotem Brecheisen.
Zwei Hooks auf dem linken Fuss werden in dieser Route verlangt, sowie weite und etwas dynamische Züge
5. Moldavian Picnic
Schwierigkeit: D9
Bohrhaken: 5 – unverbundener Stand mit zwei Ringen
Top Rope Möglichkeit: Ja. Abseilpiste von oben auf 2 Bohrhaken bis zum Stand
Länge: 10 m
Infos: Kurz und explosiv, wie moldawischer Vodka zum Frühstücksmüesli 😉 Der Name stammt aus einem Erlebnis, das wir bei der Erschliessung des Klettergartens erleben durften. An einem verregneten Sonntag Morgen erschienen zwei Truck-Fahrer aus dem naheliegenden Schwerverkehrszentrum und vermutlich in angetrunkenem Zustand. Die von uns angebotene Hilfe am Fels bei den Räumarbeiten mussten wir leider auf Grund des alkoholisierten Zustandes und Fingersprache dankbar ablehnen. Die zwei Männer, die uns erklärten dass sie aus Moldawien stammten und unser Projekt mit Elan unterstützten, wollten aber auch an diesem Sonntag etwas erleben. Daraufhin nahm einer der Beiden unsere Edelrid Eispickel und begann die Route Timberjack mit normalen Schuhen auf ein paar Metern Höhe ohne unseren Segen zu klettern. Weit kam er aber nicht, während der andere amüsiert die Handykamera bediente. Gerne möchten wir diese beiden Helden für die amüsante Erfahrung in der Meteoritenwand danken und sie somit mit dem Routennamen verewigen.
2 Steinpulls im mittleren Bereich sorgen für Akrobatik pur, bei stark drückendem Überhang!
… Projekt (nicht begehbar!)
Derzeit wird die Route rechts von Moldavian Picnic erschlossen. Bitte bis sie hier veröffentlich wird NICHT begehen! Danke 🙂
6. Holzchopf
Schwierigkeit: D12
Bohrhaken: 9 – unverbundener Stand, 1 Ring und 1 Maillon
Top Rope Möglichkeit: Bedingt, Seilreibung beachten! Abseilpiste von oben auf 2 Bohrhaken bis zum Stand
Länge: 15 m
Infos:
7. Timberjack
Schwierigkeit: D6 bis D9, je nach Stammseite
Schlingen: 6 / Bohrhaken: 2- unverbundener Stand, 2 grosse Schraubkarabiner am Stand
Top Rope Möglichkeit: Ja, Abseilpiste von oben auf 2 Bohrhaken bis zum Stand
Länge: Baumstamm 12 m, Fels 1 m
Infos: Ein grosses Highlight der Meteoritenwand. Eine ganzjährig stehende und bekletterbare Eiszapfen-Wand! Oder besser gesagt, eine Holzzapfe! Eine super Route, um Top Rope zu klettern, die Eispickel auch schwingen zu können und um 360 Grad bekletterbar, um neue Winkel/Neigungen zu beklettern! Dank der Nutzung von Schlingen kann die Route auch vorgestiegen werden. Ausstieg vom Baumstamm auf 3 kleine Löcher im Fels bis zu komfortablem Stand. Die Legende besagt, dass ein Cyber Guide beim Einrichten der Route geholfen hat. Dank Robocop Sonnenbrillen konnte er als einziger Übermensch den steilen Baumstamm im Vorstieg beklettern…und das noch in Holzschnittschutzhosen! 😉
8. Blieb Trochä
Schwierigkeit: D9
Bohrhaken: 8 – unverbundener Stand, 1 Ring und 1 Maillon
Top Rope Möglichkeit: Ja. Abseilpiste von oben auf 1 Bohrhaken + Baumstamm zu einem Stand mit 2 Ringen. Diesen überspringen oder benutzen bis zum passenden Stand, hinter dem kleinen Bauch der Felswand.
Länge: 16 m
Infos: Vermutlich die ästhetischste Route mit viel “Flow” der Wand. Die Wand sticht schon bei Ankunft aus, da sie so gut wie immer trocken ist und aus sehr hellem Kalk sich von der anderen, sehr rauen Wandseite unterscheidet. Wunderschöne Züge und 2 Steinpulls kurz vor dem Anker, sorgen für Adrenalin und Schwingbein Kenntnisse bei guter Absicherung.
Besonders lohnende Routen und Fazit
Besonders lohnende Routen: Blieb Trochä, Timberjack, Moldavian Picnic
Fazit: Der perfekte Drytooling Klettergarten für Anfänger und Hardmover – in der Meteoritenwand gibt es für jeden etwas zu klettern! Sollte es dann doch zu anstrengend oder steil werden, kann immer noch im Top Rope geklettert werden. Dank der langen Routen und der optimalen Lage kann der Klettergarten bei jedem Wetter und auch für eine kurze Afterwork Session besucht werden. Die gute Absicherung erlaubt es, dass jeder, mit dem nötigen Know-How und Vorsicht, an seine Leistungsgrenzen klettern kann.
Making of Meteoritenwand: Reel
Topo Meteoritenwand Klettergarten
Drytooling Kurse im Exped Tribe Klettergarten
Das erste Mal mit den Steigeisen am Fels oder Stehtechnik Training für Hard Mover?
Wenn du diesen Klettergarten mit einem unserer erfahrenen Bergführer besuchen möchtest, sei es für deine ersten Schritte am Fels oder um deine Klettertechnik in einem Coaching zu verbessern, kannst du uns gerne eine Nachricht schicken oder unser Angebot an Kletterkursen und Abenteuern durchstöbern. Bis bald und climb on!
Exped Tribe Team
Drytooling Klettergrade
Etwas exotisch kommen die Klettergrade zum Drytoolen daher. Diese wurden vor kurzer Zeit von der Kletterskala des Mixedkletterns getrennt, da das Drytoolen inzwischen das Stadium einer eigenständigen Kletterdisziplin erhalten hat. Drytooling Grade sind ähnlich den Mixed Graden, dennoch werden sie mit einem „D“ versehen, da die Routen vollständig mit Bohrhaken ausgerüstet sind. Die Skala ist inzwischen etwas über die von der Mixed Klettergrade Skala gewachsen. Die derzeit schwerste Drytooling Route befindet sich in Italien und nennt sich “Parallel World” – D16. Diese wurde im DTS (Dry Tooling Style) Style geklettert, also ohne Verwendung von figure 4´s / Yaniros und figure 9´s.
Als Referenz für Klettergarten Besucher: eine D4/5 wäre eine gute „Warm-up Route“. D10 würde sich ähnlich anfühlen wie eine 7b+ am Fels, obwohl die Unterschiede in den Kletterdisziplinen einen Vergleich schwer machen.
Wir waren gestern. Wow, toller Ort fürs Klettern! Gratuliere den Erschliessern!
Super cool ist der Drytooling-Garten geworden! Grooossses Dankeschön für das Erschliessen und vor allem auch fürs Öffentlich stellen!
Bei der Aufwärmroute Quärig hab ich mich aber übermässig schwer getan, da man die künstlichen (?) Hooks oft erst zu spät sieht ;). Wie seht ihr das denn, mit dem Markieren der Hooks? Könnte das gerne beim nächsten Mal machen sofern das nicht unerwünscht ist ;).
Lieber Lukas, besten Dank für die nette Rückmeldung, es freut uns sehr, dass Euch der Drytooling Garten gefallen hat – sharing is caring! 🙂
Ja, wir haben hier und da ein paar Griffe versteckt, bzw. den oberen Teil von “Quärig” etwas Alpin belassen, um die Stehtechnik und den Improvisierungstalent der Kletternde zu fördern 😉 Gerne könnt ihr Hooks vor Euren Sessions durch abseilen von oben markieren, bitte aber nur mit Kreide, um die Routen nicht allzu sehr zu vereinfachen, und diese bitte nach der Session wieder entfernen, da die Wand trocken bleibt und die Farbe ansonsten nicht mehr weggeht 🙂 Viel spass beim Klettern und bis bald!
Alpine Grüsse,
Exped Tribe Team